Die Offensive kommt in Schwung, der Leader ins Wanken

Im dritten Spiel der Saison bezwangen die Zürisee-Frauen ihre Gegnerinnen aus Interlaken gleich mit 7:2. Beim vierten Spiel gegen den Gruppenleader Hünenberg, der nach 3 Spielen noch ohne Gegentor dastand, gab es dann eine völlig unnötige 2:3 Niederlage, obwohl man dem Gegner über weite Strecken das eigene Spiel aufgezwungen hatte.

Zürisee, angereist mit 11 Feldspielerinnen und ihrer hauseigenen Torhüterlegende, zeigte gleich ab den ersten Minuten, dass man das im Trainingsweekend in Davos Gelernte auch gleich auf den Platz bringen möchte.

Der Gameplan war klar, der ersatzgeschwächte Gegner soll gar nicht erst ins Spiel gelassen werden. Trotzdem dauerte es, gegen die tapfer verteidigenden Interlakerinnen, bis Michelle, in der Mitte der ersten Hälfte, mittels satten Drehschusses den Torreigen eröffnete. Auf einen Freistoss, ein paar Minuten später, wurde die ballführende Nadine zu Fall gebracht, der Ball aber von Schwester Tamara übernommen und unzimperlich ins Tor gedonnert. Interlaken steckte nicht auf und erwischte Zürisee bei einem schlechten back-checking und verkürzte zum 2:1. Die Damen in Blau waren nun aber angestachelt. Wieder bei einem Freistoss nahm Nadine den Ball, vollendete dieses Mal das Werk aber gleich selbst und stellte wieder auf ein beruhigendes 3:1.
Wenige Zeigerumdrehungen später war es nochmals die erste Linie, nun aber Ladina, die mit einem Distanzschuss die Torhüterin zu einem Abpraller zwang. Ena wartete “on the doorstep” und schob eiskalt ein.
Interlaken kam nur wenig nach vorne, dann aber bei Spielminute dreissig noch einmal zu einem Freistoss, den sie prompt mit einem schönen Schuss ins hohe Eck verwandelten. Da man bei dieser Aktion nicht gut ausschaute wurde nun das Schlussfeuerwerk seitens Zürisee gezündet.
Ein wunderschöner Aufbau der zweiten Linie über vier Stationen schloss Jana gekonnt mit einem Distanzschuss ab. Kurz drauf erkämpfte sich Tamara im gegnerischen Slot den Ball, legte umsichtig auf Meret ab, die sich nicht zweimal bitten liess und den Ball unter die Latte drosch. Das nun vom Coach angeordnete Energiesparprogramm hatte dann Kathrin falsch verstanden und entschied sich für “beast mode”, liess gleich drei Gegnerinnen stehen und legte den Ball dann cool an der Torhüterin vorbei ins Tor zum 7:2 Endstand.


Nach zwei Spielen Pause, ging es dann gegen das Heimteam der Einhorn Hünenberg. Diese standen zu Spielbeginn mit 12:0 Toren nach drei Spielen an der Tabellenspitze. Dessen unbeeindruckt war die vorgegeben Marschrichtung die gleiche wie zuvor, die Zürisee-Frauen sollen ihr Spiel spielen, egal wer auf der anderen Seite steht.

Das Spiel begann dann aber denkbar schlecht. Der Start wurde völlig verschlafen und nach knapp drei Minuten lag man um zwei Längen hinten. Zweimal konnten die Einhörner im Slot den Ball erkämpfen. Ging der erste Schuss vielleicht auch noch mit einer kleinen Prise Glück an der völlig zugedeckten Claudia vorbei ins Tor, so wurde beim zweiten Treffer die Gegnerin sträflich allein gelassen, was diese mittels satten Schusses zum 0:2 ausnützte. Nach einer kurzen Schockphase, erinnerten sich die Züriseedamen wieder an ihre Fähigkeiten und kämpften sich zurück ins Spiel. Immer wieder kam man zu guten Abschlussgelegenheiten, verpasste aber entweder das Ziel, oder die gegnerische Torfrau zeigte, warum sie diese Saison noch nicht bezwungen worden war. Trotzdem erkämpften sich die Blauen nun ein Übergewicht und drängten die Einhörner zurück und setzten sie da auch gleich weiter unter Druck. Bis zum Pausentee passierte resultatmässig allerding nichts mehr und so ging es zur Pausenansprache. Dort erinnerte der Coach das Team nochmals daran, dass abgesehen von den ärgerlichen ersten paar Minuten, die Zürisee-Frauen mehr als ebenbürtig waren und nun einfach konzentriert so weiterkämpfen müssen. Die sich mehrenden physischen Attacken in die Beine der Blauen zeigten, dass der Gegner trotz Führung frustriert war.

In der zweiten Hälfte setzten die Gäste da fort, wo sie aufgehört haben, nämlich aufsässig und den Gegner zu Fehlern zwingend. Die Einhörner blieben zwar immer wieder mit einzelnen Vorstössen gefährlich, allerdings war der Slot nun zu und die wenigen Abschlüsse von aussen waren eine sichere Beute für Claudia.
Nach circa fünf Minuten fiel dann endlich der längst überfällige Anschlusstreffer. Tamara fand die freistehende Ena, die lässig an der machtlosen Torhüterin vorbei einnetzte. Das Heimteam wackelte nun ordentlich, bis es dann doch noch eine Unachtsamkeit in der Zürisee-Defensive ausnutzten konnte. Bei einem Gewusel im Slot, prallte der zweite Nachschuss schliesslich von der Latte unglücklich an Claudias Rücken und von da ins Tor. Entsprach der Treffer weder dem Spielverlauf noch war er zwingend, zeigte er halt doch, dass man im Slot noch konsequenter aufräumen muss, da aus der Zone immer irgendein Prellball ins Tor fallen kann.

Trotz des erneuten Zwei-Tore Rückstandes, steckte Zürisee nicht auf. Aufsässig und mit viel Nachdruck, drängte man den Gegner zurück, einzig der verdiente Lohn blieb aus. Kurz vor Schluss und bei einem weiteren Lauf von Kathrin wusste sich ihre Gegnerin nicht mehr anders zu helfen und riss sie am Arm zurück was Zürisee einen Freistoss und eine zweiminütige Überzahl einbrachte. Im nun folgenden Powerplay, erwischte Meret die Torhüterin gerade noch in der kurzen Ecke zum 2:3. Doch nur kurze Zeit später war das Spiel dann leider schon zu Ende. Es blieb der Handshake mit einem guten Gegner, eine Mischung aus Stolz über die Leistung, aber auch grosser Ärger über den verschlafenen Start. Da wäre mehr möglich gewesen.

In der Summe verteidigten die Züriseedamen den verdienten dritten Tabellenplatz und wissen, dass gegen oben noch alles offen ist, da in dieser Saison jedes Team drei Mal gegeneinander spielt. Abgerechnet wird erst zum Schluss.

Neun Tore durch sieben verschiedene Spielerinnen zeigten heute, was dieses Team ausmacht. Der Erfolg wird übers Team erkämpft, die taktische Marschrichtung durchgezogen und das Schusstraining trägt zu immer mehr und schöneren Früchten.

Der Appetit kommt bekanntlich beim Essen und das Team weiss an welchen Stellen noch geschliffen und welche noch auf Hochglanz poliert werden müssen.

Die dritte Spielrunde kann kommen.

© Copyright 2021 Zürisee Unihockey Zumikon Küsnacht Herrliberg • Impressum • Webdesign