2 Punkte gewonnen, einen weiteren erkämpft

4 Punkte waren das - zugegebenermassen hochgesteckte - Ziel, 3 Punkte wurden es zum Schluss. Die Zürisee-Frauen holten mit einem letztlich souveränen 4:2 Sieg über die White Indians zwei Punkte, den dritten Punkt des Tages knöpfte man dem bisher punktverlustlosen Leader, Floorball Obwalden, mit einem 1:1 ab.

Im ersten Spiel gegen die White Indians forderte Coach Hagi von Anfang an dazu auf, das Gaspedal zu drücken, um mit 3-4 Toren zur Pause gleich für klare Verhältnisse zu sorgen. Gesagt getan, noch im ersten Einsatz des ersten Blocks konnte Tamara den Führungstreffer erzielen. Gekonnt zog sie von aussen in die Mitte und schlenzte den Ball ins Tor. Das erste Tor nach knapp einer Minute – so konnte es weitergehen - und ging es dann auch. Wenig später versorgte Ena, mittels Direktabnahme auf einen Pass von Tamara, den Ball unter die Latte. Auch die Gegnerinnen hatten vereinzelte Chancen, sämtliche Schüsse aus meist grosser Distanz vereitelte aber Claudia im Zürisee-Tor.
Nach einer kurzen schöpferischen Pause im Spiel der Blau-Weissen reagierte Michelle am schnellsten auf einen Abpraller und konnte den noch freiliegenden Ball über die Torlinie bringen. Direkt im nächsten Einsatz schoss Tamara, mit unfreiwiliger Mithilfe einer Gegnerin, ein weiteres Tor. Vorgabe erfüllt, gleich 4:0 stand es zur Pause! Oder doch nicht? Die Anzeigetafel zeigte den Spielstand von 2:0, die Schiedsrichterinnen hatten sich unglücklicherweise die Tore nicht notiert und auch der Spielertisch schien geschlafen zu haben. Nach einem klärenden Gespräch zwischen den Trainer war dann aber klar, es steht 4:0 für Zürisee. Zürisee ist den White Indians dankbar für dieses sehr faire Verhalten.

In der Pause wies der Zürisee-Trainer sein Team darauf hin, in der zweiten Halbzeit das hohe Pressing zu sistieren und dafür hinten kompakt den Sieg nach Hause zu bringen. Dies hinsichtlich des zweiten Spiels, etwas später am Nachmittag, gegen den Leader.

Die Anweisung wurde vom Team dann allerdings etwas falsch intepretiert. Der Start in die zweite Halbzeit war deutlich verhaltener, die Zweikämpfe wurden nicht mehr konsequent geführt und so kam es, wie es kommen musste: Die Gegnerinnen kamen zu einem Freistoss und verwandelten diesen mit einem seitenverlagerten Direktschuss zum 4:1. Die teils eher schon letharigischen Züriseelerinnen kamen durchaus auch während der gesamten zweiten Halbzeit zu guten bis sehr guten Chancen, allerdings wurden diese viel zu wenig konsequent fertig gespielt und so waren es die Gegnerinnen, die das letzte Tor erzielten. Die Vorhand der gegnerischen Stürmerin wurde nicht sauber abgelaufen, wodurch diese mit einem satten Schlenzer zum Schlussstand von 4:2 einnetzte. Hektik liess man dann aber doch nicht aufkommen und monopolisierte den Ball wieder mehr, sodass die 2 Punkte eingefahren wurden - trotzdem blieb ein fahler Beigeschmack.


Im zweiten Match ging es gegen den Leader aus Obwalden der mit 4 kompletten Linien plus Extras angereist war. Trotzdem, das Ziel war klar: Auch gegen dieses Team soll ein Sieg her. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, wurden vor dem Spiel die Freistossvarianten der Gegnerinnen sowie deren Spieltaktik analysiert. Die Blau-Weissen wussten nun genau, wie sie wann und wo spielen müssen, um hinten maximal unangenehm und vorne entsprechend effizient sein zu können.

Zur Freude des Coaches, setzten die 11 Zürisee-Spielerinnen und ihre Torfrau Claudia diese Instruktionen gleich sehr genau um. Sie standen kompakt, deckten die Vorhand der Gegenspielerinnen ab und drängten diese an den unattraktiven Seitenrand des Spielfelds. Dies erforderte eine gute Kommunikation unter den Zürisee-Frauen und einiges an Beinarbeit. Die Gegnerinnen kamen ab und an zu Schussmöglichkeiten, dies aber meist nur aus grosser Distanz. Wie immer in dieser Saison stand Claudia ihren Vorderleuten aber in nichts nach und neutralisierte sämtliche Abschlüsse. Der immense Druck in den ersten 2-3 Spielminuten nahm nach und nach ab, das sehr ball- und stilsichere Obwalden liess man sich nur dort entfalten, wo es die Zürcherinnen wollten. Aus dieser soliden Defensive wurden nun mehr und mehr Angriffe und Konter gefahren. So waren es dann auch die Zürisee-Frauen, die das erste Tor erzielten. Meret als Aushilfsverteidigerin überlief von links ihre Gegnerin und fand Käthy, die in der Mitte den Konter sofort mitlief. Ein gut getimter Pass direkt auf die Kelle versenkte Käthy mittels one-timer in der unteren, weiten Ecke. Mit dem 1:0 für Zürisee ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit ging weiter, wie die erste aufgehört hatte und der Kräfteverschleiss blieb hoch. Der Gegner began nun die Blöcke umzustellen und forcierte immer mehr die besten Kräfte, um doch noch irgendwie zu Toren zu kommen. Die Frustration beim Gegner stieg von Minute zu Minute, trotzdem steckten auch sie nicht auf. Währendessen nahm Zürisee den Kampf aber weiterhin an und trotz immer saureren Beinen, liessen sie sich nicht aus dem Konzept bringen. Räume wurden zugestellt, Ballführer immer unter Druck gesetzt und selber mit dem Ball konsequent den zweiten Treffer gesucht. In dieser Phase lief nun Claudia zur Höchstform auf, sehr zum Verdruss der Gegner. War für einmal kein Zürisee-Bein dazwischen, krallte sich Claudia den Ball vor der Torlinie. Mit jedem abgewehrten Ball muss sie den Gegnerinnen grösser und grösser vorgekommen sein. Gegen Ende erkundigte sich sogar der gegnerische Trainer über das Frühstück von Claudia, dies selbstverständlich mit einem Augenzwinkern.
Aber auch Obwalden brauchte ihre starke Torfrau, welche wenig zuliess und bei einem weiteren Konter nur noch in absoluter Extremis das wohl vorentscheidende 0:2 abwehren konnte.
Es brauchte schlussendlich eine Standartsituation, damit die Gegnerinnen zu ihrem letztlich nicht unverdienten Ausgleichstreffer kamen. Der Treffer war fast eine Kopie des Gegentreffers im ersten Match, was ihn umso ärgerlicher machte – ein Freistoss, keine Variante, nicht scharf aber doch aufs Tor, wo Claudia für einen kurzen Moment die Sicht verdeckt war. Schon im Training am Tag danach wurden genau solche Szenen explizit nochmals angeschaut.

Letzlich teilten die Teams die 2 Punkte nach einer hochstehenden Partie. Ein letztes Aufeinandertreffen steht noch aus, Hochspannung ist auch da vorprogrammiert.

In der Summe gab es ein relativ souveräner Sieg gegen Baar und ein äusserst harter Kampf gegen Obwalden, der sich aber auf alle Fälle gelohnt hat. Mit dem Unentschieden sind die Zürisee-Frauen das bisher einzige Team, das den Obwaldnerinnen einen Punkt abknöpfen konnte, auch das ein Beweis über den riesigen Fortschritt des Teams in den letzten 12 Monaten.

Der gefestigte 3. Gruppenrang ist zwar schon gut, aber das Team will nun mehr. Nächste Chance daran etwas zu ändern, ist bei der vorweihnachtlichen Runde gegen die Gegnerinnen auf den Zwischenrängen 2 und 7.
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