Vier Punkte und ein Halleluja

Kurz vor Weihnachten standen die Spiele 9 und 10 auf dem Programm. In Interlaken ging es gegen die Nummer 2 und die Nummer 7. Will man um den Gruppensieg noch eine kleine Chance wahren, mussten 4 Punkte her.

Die erste gute Nachricht gab es im Spiel direkt vor dem ersten Spiel von Zürisee. Leader Obwalden patzte und kam zum zweiten Mal in Folge nicht über ein 1:1 hinaus. Auf solche Ausrutscher müssen die Blauen immer Kapital schlagen. Wieder mal war der Coach zu kreativen Linienlösungen gezwungen, zudem hatte das halbe Kader noch das Zeitungssammeln vom Vortag in den Beinen und Rücken. Weltenbummlerin Jana war aber zum Glück wieder zurück im Kader und gab dem Coach wieder mehr Möglichkeiten, was die Taktik anging. Feedback aus dem Videostudium des Gegners wurde in die Taktikbesprechung einbezogen und der Schlachtplan war klar: das eigene Spiel dem Gegner aufzwingen. Dieser hatte das erste Rencontre noch knapp mit 3:2 für sich entscheiden können, heute sollte sich dies nun aber ändern.

Die Direktive war Vollgas gleich von Beginn weg. Entsprechend war auch das Aufwärmen auf Zweikampf gestaltet. Das erste Bully wurde von Tämi gewonnen, der Ball von Nadine auf Ladina gelegt, welche die sofort vorgerückte Tämi fand. Diese, ohne Zeitungssammelmalus, liess erst ihre Gegnerin stehen, behielt die Ruhe vor dem Tor, umkurvte die Torfrau und schob sogleich zum 1:0 ein. Ein Start nach Mass, der den Zürcherinnen Sicherheit gab und den Gegnern aus Zug gleich vor grössere Probleme stellte. In den folgenden Minuten wurde das Spiel kontrolliert, Hünenberg konnte kaum zusammenhängende Aktionen vortragen, da sie im Aufbau schnell unter Druck gesetzt wurden. Gegen Mitte der ersten Hälfte war es dann Center Christina, die den Ball bei einem Freistoss zurück auf Capitana Ladina zurücklegte, welche die Kugel mittels Distanzschuss im Tor versorgte. Da eine 2:0 Führung im Unihockey bekanntlich die “gefährlichste” Führung ist, suchte Zürisee das 3:0. Immer noch in der ersten Hälfte verwertete die nominell zweite Linie die gebotene Chance. Ähnlich wie beim 1:0 fand diesmal Käthy in der Vorwärtsbewegung Michelle genau in der Position, wo der Coach noch sagte, dass Hünenberg eine Schwachstelle hat. Michelle nutze die gebotenen Freiheiten und ballerte den Ball direkt ins Tor. Wieder mal wurde der Schlachtplan enorm zielstrebig umgesetzt und einige Minuten später ging es mit dem 3:0 in die Pause. Mit einigen Feinjustierungen im Gepäck starteten die Damen in Blau in die zweite Hälfte. Der Gegner soll weiterhin früh gestört werden und das 4:0 soll gesucht werden, nicht die Verhinderung des 3:1. So lief die Zeit langsam runter, eine solide, 2-minütige Überzahl konnte zwar nicht in ein Tor umgesetzt werden, nahm aber weitere 2 Minuten von der Anzeige. Ca. 3 Minuten vor Schluss stimmte für einmal die Zuteilung nicht zu 100% und eine Zugerin konnte noch den Ehrentreffer zum 1:3 aus ihrer Sicht erzielen. Zu mehr reichte es nicht mehr und Zürisee gewann verdient mit 3:1. Der Ausrutscher von Obwalden wurde erfolgreich ausgenützt!

Im zweiten Spiel an diesem Tag ging es gegen Tabellenschlusslicht und Heimteam Interlaken. Nun galt es für Zürisee einen “Ausrutscher” zu verhindern. Die Vorgabe des Coaches war mit voller Energie gleich für klare Verhältnisse zu sorgen. Dass man als Favorit in ein Spiel geht und schnell den Stempel aufdrücken muss, ist für viele Spielerinnen noch eher unbekannt. Trotzdem drückte das Zürisee-Team gleich von Anfang an auf das Gaspedal, liess aber zu oft die Genauigkeit missen, was in den ersten Minuten zu einem Hickhack-Spiel führte. Tämi setzte dann aber das erste Ausrufzeichen und bezwang die gegnerische Torfrau zum ersten Mal. Wenige Zeigerumdrehungen später brachte die umsichtige Christina den Ball wieder gefährlich vors Tor, wo Tämi wieder am schnellsten reagierte und auf 2:0 erhöhte. Das 3:0 kam dann wieder von der zweiten Linie. Bei einer Offensivecke fand Marina die hinter dem Tor freistehende Käthy die sich mit dem Ball vors Tor kämpfte und überlegt zum beruhigenden 3:0 einschob. Kurz vor Ende der ersten Hälfte konterte Zürisee die Gastgeber aber nochmals eiskalt aus. In einer 3 zu 1 Situation behielt Tämi die Ruhe, vernaschte Gegenspielerin sowie Torfrau und erzielte ihr viertes Tor des Tages.
Mit diesem klaren Verhältnis ging es in die zweite Hälfte. Shutout, weitere Tore und 2 Punkte waren nun die Vorgabe. Die erste Vorgabe fiel einer ungenauen Zuteilung im Slot zum Opfer, wo nicht mal Torwand Claudia das 1:4 verhindern konnte.

Dieser Rückschlag liess die Blauen nun aber die letzten Energiereserven anzapfen. Was folgte war ein Chancenwucher, 3-4 Tore hätten ohne Problem erzielt werden können, ja müssen, aber entweder hielt die gegnerische Torhüterin stark oder auf dem letzten Zacken konnte noch eine Interlakerin ein Fuss oder Bein in den Weg bringen und ihre geschlagene Torhüterin retten. Bei einem Weitschuss von Marina, den die Torhüterin zwar fing, aber dann kurioserweise doch noch ins Tor zum 5:1 tropfen liess, hatten die Blauen dafür Glück. Zürisee nahm das verfrühte Weihnachtsgeschenk dankend an.
Zum Abschluss des Tages und Jahres fiel noch der schönste Treffer. Nadine preschte nach vorne, fand Karen, die sogleich direkt abzog. Diesen Schuss konnte die Torfrau nur ungenügend abwehren, wodurch Tämi entschied, sie könnte ihre persönliche Bilanz ja noch weiter aufpolieren. Den Abpraller versenkte sie entsprechend nüchtern zum Schlussstand von 6:1. Fünf Tore an einer Runde - kann man mal so machen...

Halleluja, endlich 4 Punkte an einem Wochenende! Obwalden auf dem ersten Platz liess einen Punkt liegen, Hünenberg auf der Zwei verlor im Direktduell 2 Punkte, und Waldenburg auf dem vierten Rang wurde von Schwarzenbach überrascht und liess sogar 3 Punkte auf der Strecke.

Das Fanionteam der Frauen von Zürisee Unihockey mausert sich somit immer mehr zu einem Top-Team in der 2. Liga und einem veritablen Aufstiegskandidaten. Hünenberg und vor allem das riesige Team aus Obwalden steht diesbezüglich aber noch vor der Sonne und beide werden alles daransetzen, dass dies auch so bleibt. Das Direktduell dieser zwei Teams (Obwalden gewann die erste Runde 3:0) wird am 14. JANUAR in der HEIMRUNDE von ZÜRISEE UNIHOCKEY unmittelbar vor dem ersten Spiel der Gastgeber stattfinden. In dieser Runde muss Zürisee gegen die Teams auf der Vier und der Fünf den eigenen dritten Platz verteidigen. Je nach Ausgang des Spitzenspiels, könnte man zumindest Punktemässig auf den zweiten Platz aufschliessen.

Mit dieser Ausgangslage wünscht Zürisee Unihockey allen frohe Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und hofft auf einen grossen Aufmarsch für die Heimrunde!

Heimrunde
Datum: 14. Januar
Ort: Farlifang Zumikon
Anpfiff: 10:55 vs. Waldenburg (4.) / 14:35 vs. Schwarzenbach (5.)

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